Forschung

 
Markus_Gut_Semiotik_der_Verewigung_Literaturwissenschaft_Wissenserhalt

Semiotik,

Langfristiger Wissenserhalt,

Literatur- & Kultur

geschichte

Dieser Themenkomplex im Schnittfeld von Literatur- und Sprachwissenschaft sowie der Kulturgeschichte bildete in den vergangenen Jahren den Schwerpunkt meiner Forschung. Die Forschungsergebnisse sind seit September 2020 frei zugänglich und seien im Folgenden kurz umrissen:

»Schrift besitzt die Macht, zu verewigen.«

Diese Vorstellung begleitet Schriftzeichen seit ihrer Erfindung und hat bis heute nichts von ihrer Wirkmächtigkeit eingebüßt.
Aus zeichentheoretischer Perspektive ließe sich jedoch entgegenhalten: »Nichts« ist flüchtiger als ein Zeichen und jene Vorstellung eine bloße Behauptung.

Vor diesem paradoxen Hintergrund unternimmt die Monographie von Markus Gut den Versuch, systematisch innersprachlichen Verfahren nachzugehen, die dazu eingesetzt werden, Informationen möglichst dauerhaft festzuhalten. Sie stützt sich dabei auf literarische Texte zwischen 1755 und 1821 sowie deren historische Ko- und Kontexte. Es gelingt ihr so, im Schnittfeld von Literatur- und Kulturwissenschaft sowie der Semiotik erstmals eine Typologie vorzulegen, die weit über die Zeit um 1800 und die Literatur hinaus zeichenhafte Verfahren im Dienste der »Verewigung« zu beschreiben vermag.

Die untersuchten Texte stammen aus der Feder von u. a.: Lessing, Herder, Goethe, Schiller, Jean Paul, C. Brentano, Novalis, Hölderlin und E. T. A. Hoffmann.

Die im Wilhelm Fink Verlag erschienene Monographie umfasst 409 Seiten und ist sowohl in gedruckter Form (Hardcover) als auch digital (open access / frei zugänglich) im Buchhandel resp. über die Website des Verlags erhältlich.

 
Markus_Gut_Tagelied_mittelhochdeutsche_Lyrik

Minnesang / mittelalterliche Lyrik

Im Mittelalter wurde in unserem Sprachraum vermehrt in der Volkssprache, dem Mittelhochdeutschen, gedichtet und geschrieben. Eine Gattung, die ihre Wirkmächtigkeit über Autoren wie Shakespeare und Friedrich Schlegel bis weit in die Neuzeit hinein entfaltet, sind die Tagelieder.

Meine Auseinandersetzung mit der mittelhochdeutschen Lyrik mündete in eine umfassende Studie von 44 Tageliedern. Sie zeigt auf, dass diese Gattung in ihrem Kern nicht nur die bevorstehende Trennung eines Liebespaares behandelt, sondern zugleich auch die grundlegenden Möglichkeitsbedingungen von gesungener und gelesener Dichtung.

Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen erschienen (27 Seiten, kostenpflichtiger Download über die Website der Fachzeitschrift).

Markus_Gut_Fantasy_Tolkien_Fairy-stories

Fantasy-Literatur

Ein Seitenzweig meiner Forschungs- und Vermittlungstätigkeiten ist dem Phantastischen gewidmet; insbesondere der Fantasy-Literatur, ihrer Entstehungsgeschichte seit dem 18. Jahrhundert und ihrem Potenzial, grundlegende Konstituenten poetischer Schöpfungen zu reflektieren.

Auch wenn mein Fokus im Bereich der Fantasy stärker auf der Vermittlung lag und liegt, sei hier mit Blick auf die Reflexion des Schöpferischen auf einen Aufsatz zu J. R. R. Tolkiens On Fairy-stories sowie auf ein längeres Interview in der Berner Zeitung verwiesen.