Dieser Themenkomplex im Schnittfeld von Literatur- und Sprachwissenschaft sowie der Kulturgeschichte bildete in den vergangenen Jahren den Schwerpunkt meiner Forschung. Die Forschungsergebnisse sind seit September 2020 frei zugänglich und seien im Folgenden kurz umrissen:
»Schrift besitzt die Macht, zu verewigen.«
Diese Vorstellung begleitet Schriftzeichen seit ihrer Erfindung und hat bis heute nichts von ihrer Wirkmächtigkeit eingebüßt.
Aus zeichentheoretischer Perspektive ließe sich jedoch entgegenhalten: »Nichts« ist flüchtiger als ein Zeichen und jene Vorstellung eine bloße Behauptung.
Vor diesem paradoxen Hintergrund unternimmt die Monographie von Markus Gut den Versuch, systematisch innersprachlichen Verfahren nachzugehen, die dazu eingesetzt werden, Informationen möglichst dauerhaft festzuhalten. Sie stützt sich dabei auf literarische Texte zwischen 1755 und 1821 sowie deren historische Ko- und Kontexte. Es gelingt ihr so, im Schnittfeld von Literatur- und Kulturwissenschaft sowie der Semiotik erstmals eine Typologie vorzulegen, die weit über die Zeit um 1800 und die Literatur hinaus zeichenhafte Verfahren im Dienste der »Verewigung« zu beschreiben vermag.
Die untersuchten Texte stammen aus der Feder von u. a.: Lessing, Herder, Goethe, Schiller, Jean Paul, C. Brentano, Novalis, Hölderlin und E. T. A. Hoffmann.
Die im Wilhelm Fink Verlag erschienene Monographie umfasst 409 Seiten und ist sowohl in gedruckter Form (Hardcover) als auch digital (open access / frei zugänglich) im Buchhandel resp. über die Website des Verlags erhältlich.